“Die Conferenz zu Emden am 1. März 1883”


Ein Teil der Gesamtbemühungen Preußens, um eine lückenlose Beleuchtung der deutschen Küsten zu verwirklichen, war: Eine Beleuchtung der Unter-Ems einzurichten, um so auch bei Nacht einen sicheren Weg von See nach Emden und umgekehrt zu finden.

Da auch Holland daran ein Interesse hatte, wurde eine entsprechende Kommission mit Beteiligung der beiden Länder eingesetzt.

So wurde am 1. März 1883 „auf der Conferenz zu Emden“ durch die Königlich-Preußischen und Königlich-Niederländischen Kommissare ein geplantes Leitfeuer-System festgesetzt, „ welches wahrscheinlich demnächst den Kammern in Preußen und im Königreich der Niederlande zur Genehmigung vorgelegt werden“.

Hierzu gibt es die Broschüre: „Karte der Unter-Ems von hoher See bis Papenburg mit Darstellung und Beschreibung des neuen Beleuchtungsplans für die Unter-Ems“, in der der holländische Text der Vereinbarung wörtlich übersetzt wieder gegeben wird.

Der Broschüre liegt eine See-Karte bei, in der die geplanten Maßnahmen eingezeichnet sind.(Abb. unten)

Karte 1883-01 Karte 1883-02 Karte 1883-03 Karte 1883-04

Abb. unten: In der Karte ist der Standort für den Pilsumer Leuchtturm etwa 1,8 km (etwa 1 Seemeile) weiter südlich von dem Platz, wo er tatsächlich gebaut wurde, eingezeichnet. Da sich im Pilsumer Leitfeuersektor die Fahrroute von der letzten eingezeichneten Peilung (1882) bis zum Baubeginn des Turms (1889) durch Sandbankverschiebungen der Ems-Hörn-Platte nach NordWest änderte, wurde der Plan entsprechend berichtigt und der Turm an seinem jetzigen Platz errichtet. Durch weitere Verschiebungen der Sandbänke der Ems-Hörn-Platte wurde die Breite der Fahrroute immer weiter eingeschränkt, so dass der Leitsektor (weißes Festlicht) bis 1913 immer schmaler eingestellt werden mußte. Der Pilsumer Leuchtturm wurde im Juni 1915, während der Kriegszeiten, vorübergehend still gelegt und ging auch nach Kriegsende nicht mehr in Betrieb. Peilungen im September 1919 zeigten, dass die Verschiebung der Sändbänke im Pilsumer Leitfeuer-Sektor so gravierend waren, dass der Schiffverkehr über diese Route nicht mehr möglich war und der Pilsumer Leuchtturm im Oktober 1919 endgültig aus dem Betrieb genommen wurde.

PilsumerSektor